Kaßler-Enkel brachte Messing-Namensschild an
Franklebener Verein feierte mit buntem Sportwochenende Jubiläum
Von MZ-Redakteur GERHARD GRUHLKE
Im Oktober 1887 wurde in Frankleben der Turnverein "Friesen" gegründet. Am Wochenende wurde mit einem zünftigen
Sportfest das 115 Jubiläum des Sportvereins begangen, der die verschiedenen Zeitläufte überstanden hat: den 1. Weltkrieg,
den Faschismus, den Neuanfang nach dem 2. Weltkrieg, dann 40 Jahre Sport in der DDR, die Wende mit der Wiedervereinigung danach, und nun im Land Sachsen-Anhalt.
Wenn der SV Friesen feiert, dann trifft sich nicht nur halb Frankleben auf dem Sportplatz und in der Halle. Das zeigte
einmal mehr das vergangene Sportwochenende, an dem der Verein auf immerhin 115 Jahre seines Bestehens zurückblicken
konnte. Da kamen die Gratulanten nicht nur aus dem Geiseltal, sondern da waren Gäste aus Politik und Wirtschaft der gesamten Region anzutreffen.
Nicht zu vergessen auch die langjährigen Sportsfreunde vom Turn- und Sportverein Billingshausen, einem Ort bei Göttingen.
Und während auf dem Rasen der "Kampfbahn der Stahlwerker" und in der Sporthalle Hand- und Fußballvergleiche
stattfanden, in der Kegelhalle die Holz purzelten, gab es auch für die nicht so ganz professionellen Sportfreunde jede Menge Beschäftigung: Glücksrad-Drehen, Ballwerfen, Hüpfburgvergnügen und Ortsrundfahrten, um nur einiges zu nennen.
Die Kinder der Diesterweg-Grundschule hatten eine kleine Ausstellung mit Zeichnungen aus dem Sportleben beigesteuert,
die Kameraden der freiwillige Feuerwehr unterstützten das Jubiläum ebenso wie die Franklebener Traktorfreunde.
"Allen, die uns halfen und die mit zupackten, sei an dieser Stelle ein großes Dankeschön gesagt", so Jürgen Pohle, der
Vorsitzende des Sportvereins. Der sich nach Karl Friedrich Friesen, einem Turner und Mitstreiter von Turnvater Jahn
benannt hat, und in dem über die Zeitläufte sich das Turnen, vor allem aber der Handball und das Kegelspiel sich höchst
erfolgreich entwickelt haben. Was am Wochenende auch seinen Ausdruck darin fand, dass verdienstvolle Übungsleiter mit der Ehrennadel des Landessportbundes in Silber ausgezeichnet werden konnten.
Ein Höhepunkt war die Namensgebung der 1975 erbauten und vor zwei Jahren sanierten Sporthalle. Sie heißt nun "Harry-Kaßler-Sporthalle". Damit wurde ein Franklebener Sportler geehrt, der als Sportlehrer
und Trainer ungezählte junge Leute zu erfolgreichen Handballern ausbildete. Viele DDR-Nationalspieler, auch Torsten Friedrich, der heutige Torhüter des SC Magdeburg zum Beispiel, wurden von ihm geformt.
1997 starb Kaßler, dessen Leistungen vom Sportbund und vom Handballverband mit der Ehrennadel in Gold gewürdigt wurden.
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