Die am 14. 12. 1948 gegründete BSG Stahl Frankleben wurde mit Wirkung vom 5. Juli 1990 in
Sportverein Friesen Frankleben 1887 e.V. umbenannt. Vorgänger war der Turnverein Friesen Frankleben (Gegründet am 12. Oktober 1887).
Die Namensgebung geht auf Karl Friedrich Friesen zurück (1784 bis 1814).
Friesen, Karl Friedrich, * 25.9.1784 Magdeburg, + 15.3.1814 La Lobbe b. Rethel (Frankreich). Mitbegründer der deutschen Turn- und Sportbewegung. Nach dem Schulbesuch in
Magdeburg kam Friesen nach Berlin und studierte kurzzeitig an der Bauakademie. 1807/08 arbeitete er als Zeichner bei Alexander von Humboldt für dessen mexikanischen
Atlas. 1808 trat er als Lehrer in die nach Pestalozzis Ideen geführte Plamannsche Anstalt ein. Er war ein aktiver Helfer Jahns bei der Schaffung des ersten öffentlichen
Turnplatzes in der Hasenheide, führte das Fechten und Armbrustschießen in den Sport- unterricht ein und gründete 1811 eine Schwimmschule. 1813 nahm er als Adjutant von
Lützow am Befreiungskrieg teil. Vom Heer abgekommen, wurde er im Ardennenwald er- schossen. Das Grab wurde von seinem Freund August von Vietinghoff nach vielen
Nachforschungen gefunden. Er wurde 1844 auf dem Berliner Invalidenfriedhof in der Scharnhorststraße bestattet.
Der Franklebener Sport hat eine große Tradition besonders im Hand-
ball. 1960 gehörte die Großfeld-Herrenmannschaft der DDR-Oberliga an. Auch im Nachwuchsbereich war die damalige BSG Stahl auf Republikebene sehr erfolgreich. Die ehemaligen Nationalspieler
Cornelia Franz (Cunert / SC Magdeburg) und Stephan Hauck (Berlin/Magdeburg/Hameln) lernten das Handballspielen in der kleinen Geiseltal-Gemeinde. Auch der jetzige Torhüter beim
SC Magdeburg Torsten Friedrich. Anlässlich des 105jährigen Bestehens erhielt der SV Friesen die Sportplakette des Bundespräsidenten. Während des
Bundestages des DSB im Berliner Congress Center wurde diese Auszeichnung (1992) vorgenommen.
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